Über uns
Wir werden oft gefragt, warum wir das alles tun... wie es dazu kam...
Der Gnadenhof Lanzenhainer Rasselbande ist das Ergebnis eines Traumes – dem Traum von Pferden am Haus, einem Haus voller Hunde, einer Zuflucht für diejenigen, die keiner mehr will….
Man kann eigentlich nicht davon reden, dass er gegründet wurde – denn das stimmt nicht – es war keine Entscheidung, die an einem Tag getroffen wurde. So frei nach dem Motto „Heute gründe ich einen Gnadenhof“.
Dieser Gnadenhof ist seit Ende 2011 zu dem geworden, was er heute ist – ein Refugium für behinderte und kranke Hunde, Pferde und Katzen.
Wie kam es dazu?
Meine Schwester und ich waren schon immer sehr tierlieb und haben auch eine Menge Tiere nach Hause geschleppt, um sie aufzupäppeln – waren es Vögel oder Igel oder…
Gaby ist 1972 geboren und hat zunächst Biologie studiert, bevor sie dieses Studium nach einem Arbeitsunfall leider aufgeben musste. Lange Zeit war sie danach daheim und saß auch schon zeitweilig im Rollstuhl, bis… ja, bis unser erstes Pferd Echnaton 2002 zu uns kam. Er zeigte ihr, dass man trotz Schmerzen, trotz Krankheit den Spaß und die Lust am Leben nicht verlieren braucht. Er begleitete uns 4 Jahre und 19 Tage, bevor wir die traurige Entscheidung treffen mussten, ihn gehen zu lassen. Da kein Tierarzt uns erklären konnte, was Echi wirklich hatte, versprach ihm Gaby, Tiermedizin zu studieren. Und sie hat ihr Versprechen gehalten… sie fing ein Jahr später in Gießen das Tiermedizinstudium an und fand darin auch ihren Traumjob. Aber leider spielt das Leben sehr oft nicht fair und so musste sie nach dem 6 Semester vor dem Rotationsjahr auch dieses Studium aus gesundheitlichen Gründen abbrechen.
Geblieben ist der Wunsch zu helfen… und zwar genau den Tieren, die sonst keine Chance bekommen.
Geblieben ist auch ihre Fähigkeit, mit den Tieren zu „reden“ und ihnen das zu geben, was sie in der jeweiligen Situation am meisten brauchen.
Gaby ist der ruhende Pol des Gnadenhofes – der aber auch mal explodieren kann
Ich bin 1974 geboren und habe Rechtswissenschaften studiert. Dadurch wurde ich in die Rolle gedrängt, mich um alle Telefonate und Schreiben, halt alles Bürokratische kümmern zu müssen. Im Gegensatz zu Gaby, die auf unserem Hof die Stellung hält, gehe ich einem Vollzeitjob als Juristin nach – denn von irgendwas müssen die Tiere und wir ja auch leben.
Unser erstes eigenes Pferd bekamen wir 2002 – es war Echnaton, ein 11 jähriges englisches Vollblut von der Rennbahn. Liebe auf den ersten Blick zwischen Gaby und ihm. Echi war eigentlich immer verletzt und so lernten alle ihn mit Verbänden um bis zu vier Beine kennen… aber er war stets gut drauf. Er folgte Gaby selbst auf die Hüpfburg und wollte auch ins Auto mit einsteigen (Kopf und Vorderbeine waren schon drinnen, nur der Po passte nicht so recht mehr rein). Ein Jahr später kam Lucky dazu, ein ausrangiertes, nicht reitbares /fahrbares Kutschpferd, der die Jahre davor fast ausschließlich in der Box stand und dort auch einige Male einfach vergessen wurde.
2005 kam dann Krümel, unser erster Hund – ein Unfall auf dem Reiterhof. Seine 11jährige Mama brachte noch 11 Welpen zur Welt, bevor sie 5 Monate später an Krebs starb.
Tja, und auch die Hundezahl stieg im Laufe der Zeit stetig an.
Irgendwann standen wir dann vor der Entscheidung, entweder einen eigenen Hof zu kaufen (denn Boxenhaltung kam für uns nicht mehr in Frage, so dass unsere zu diesem Zeitpunkt 3 Pferde 100 km entfernt auf Ganzjahreskoppel standen) oder unsere Pferde abzugeben und auch die Zahl der Hunde auf vier einzufrieren.
Wir hatten Glück und fanden einen Bauernhof, bei dem gleichzeitig 12 ha Land zugepachtet werden konnte. Diesen haben wir im September 2011 gekauft und sind schon im Dezember 2011 mit 4 Pferden, 5 Hunden und sechs Katzen eingezogen.
Und damit nahm das Schicksal seinen Lauf… weder Gaby noch ich können wegschauen, wenn irgendwo ein Unrecht geschieht und es Tiere sind, die drunter leiden… und so wuchs die Anzahl an Tieren in den letzten Jahren auf 29 Hunde, 10 Katzen und 27 Pferde an (wobei hier auch 3 Pensionspferde miteingerechnet sind).
Seit Dezember 2015 ist nunmehr auch eine langjährige Freundin endgültig bei uns eingezogen und vervollständigt unsere Familie. Klaudia ist Tierarzthelferin und arbeitet in der Tierklinik in Frankfurt Bockenheim, wo wir uns vor mehr als 20 Jahren kennenlernten.
Jetzt sind wir allerdings am Limit angekommen. Mehr ist nicht zu schaffen… und es soll ja jedes Tier trotzdem noch die Aufmerksamkeit bekommen, die es möchte…
Der Name „Lanzenhainer Rasselbande“ entstand 2013 und spiegelt alles wieder, was diesen Hof so besonders macht. Hier findet man Hunde, die gelähmt, blind, taub sind, die epileptische Anfälle haben oder an Leishmaniose erkrankt sind; Pferde, die zum Schlachter sollten, weil sie alt sind, chronische Leiden haben oder einfach nicht in den Standard passten; Katzen, die blind, alt oder einfach nicht vermittelbar waren, da sie die Berührung von Menschen nicht zulassen…
aber eines haben diese Tiere gemeinsam:
Einen unzähmbaren Willen zu leben, Spaß zu haben, das Beste aus jeder Situation rauszuholen… und das Leben einfach zu genießen.
Wir können viel von ihnen lernen, denn sie zeigen jeden Tag aufs Neue, dass es nur darum geht, im Hier und Jetzt zu leben, ohne darüber nachzudenken, was man nicht kann, was man vielleicht verloren hat….
Sie sind in meinen Augen – zusammen mit meiner Schwester Gaby – die wahren Helden des Gnadenhofes!!